Mobilität hat in unserer Gesellschaften einen hohen Stellenwert und ist relevant für die Lebensqualität – gerade bei Senioren ist das Autofahren ein wichtiger Faktor, der den Alltag erleichtern kann.
Für ältere Menschen sind aber komplexe Fahrsituationen schwerer zu bewältigen als für Jüngere. Laut Statistischem Bundesamt (2010) sind die häufigsten Unfallursachen bei älteren Fahrern Vorfahrtsfehler (19 %) und Fehler bei Fahrmanövern wie Abbiegen, Rückwärtsfahren, Wenden, Ein- und Anfahren (17 %).
Fahraufgaben mit durchschnittlichem Anforderungscharakter werden von älteren Autofahrern ähnlich gut wie von Jüngeren bewältigt. Dagegen spielen unangepasste Geschwindigkeit, Abstandsfehler, Alkoholeinfluss, falsche Straßennutzung oder Fehler beim Überholen eine geringere Rolle. Dies spricht dafür, dass weniger Leichtsinn und Unvernunft der Grund für Unfälle bei Senioren sind als vielmehr altersbedingte Einschränkungen der Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit.
Grundsätzlich spricht ein hohes Lebensalter nicht gegen das Autofahren. Senioren sollten sich aber kritisch mit den eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen. Dazu ist es notwendig, die mit dem Alter einhergehenden Veränderungen zu verstehen und zu wissen, welche Relevanz diese für das Autofahren haben. Auch Veränderungen in der StVO und den allgemeinen Verkehrsregeln führen zu vielen Unsicherheiten.
Durch Erfahrung und Routine können Senioren altersbedingte Leistungseinbußen bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Dazu ist es aber wichtig, in Übung zu bleiben: Senioren sollten für sie schwierige Situationen nicht vermeiden, sondern diese gezielt trainieren.
Deshalb bieten wir Auffrischungstrainings an, bei denen das vorhandene Wissen aktualisiert und mit den heutigen Anforderungen im Straßenverkehr verknüpft wird. Relevant ist dies besonders für jüngere Senioren, die noch bei guter Gesundheit sind, denen aber die Übung fehlt, weil sie oft jahrzehntelang nicht mehr selbst am Steuer saßen.
Hierbei kann zum Beispiel das Fahrverhalten an Autobahnauffahrten und an Knotenpunkten, die für Senioren besonders schwer zu bewältigen sind, in verschiedenen Schwierigkeitsstufen trainiert werden.
Beim Praxisunterricht werden in einer Fahrt (am besten mit dem eigenen Fahrzeug) verschiedene Kreuzungen oder Auf- und Abfahrten zu Bundesstraßen (Autobahnen) angefahren und geübt, die ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für Senioren beinhalten.